Leerlaufdüseneinsatz (Nebendüse)

Rund um die Vergaser.
PSE
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Leerlaufdüseneinsatz (Nebendüse)

Beitrag von PSE »

[quote='timbo10','index.php?page=Thread&postID=322053#post322053']In der App wird diese immer als extrem mager dargestellt.[/quote]

Das Programm "Jetting for TM KZ" hat eine Vergleichsmöglichkeit von zwei Bedüsungen (Symbol Waage)

Gebt mal die Standardbedüsung: K28 Kerbe 2; DQ268; HD175; LD60 Emulgator B48 ein.
>> Ändert mal bis B60 >> wird fetter, dann auf B61 >> wird wieder mager und identisch B48
>> Bleibt dann gleich bis B64 und wird ab B65 wieder magerer >> bleibt dann wieder gleich bis B70, wird dann immer magerer bis B100, CD1 ist wieder fetter, genau wie B72.

Wechselt man von B60/LD60 auf B60/LD59 >> wird das sofort sehr mager, identisch B47/LD60, bzw. B65/LD60.

Dieses Programm sieht zwar professionell aus, aber irgendwie ist da der Wurm drin...

Dass ein Motor wg. Verwendung einer CD1 fest geht, halte ich für nicht plausibel, außer man verbaut eine LD>2,5 Umdr. auf,
so daß ggf. die Gemischbildung nicht mehr funktioniert, weil das Mischrohr im Verhältnis zu dick ist.

Gruß,
Peter
timbo10
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Leerlaufdüseneinsatz (Nebendüse)

Beitrag von timbo10 »

Tatsächlich, das mit der App stimmt...

Eventuell hat es was mit dem Verhältnis der Düse zum Einsatz zu tun?

Dass bei bestimmten Verhältnissen das Gemisch einfach nicht mehr richtig "hochgezogen" werden kann oder sowas in der Art. Ich meine das sind ja Werte in denen man sich eigentlich nicht bewegt.

Und wir hatten wie gesagt schon 2 Fälle mit kaputten Motoren im Bekanntenkreis.

Einer hatte sogar direkt nach der Reparatur 3 Stunden später wieder einen Schaden. (Er hatte den Motor da nur machen lassen und keiner hat den vergaser nachgeschaut).

Da ich selbst mal ein Problem hatte was das kerzenbild angeht und mich damals sehr intensiv damit beschäftigt habe, wusste ich dass der Einsatz eine wichtige Rolle spielt und hab nachgesehen.

Und nach dem Tausch war bei beiden alles gut (bereits mehrere Stunden ohne Schaden)

Ich glaube die app liefert einem sehr gute Anhaltspunkte. Zumindest in den üblichen Bereichen (Ld zwischen 55 und 60 und Einsatz zwischen B48 und B52)

Diese Werte decken eigentlich alle Temperaturen ab.

Natürlich muss der Rest der Bestückung passen in meinem Fall die K28, HD 160-170 usw... typische Hobbybedüsung
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Deki#91
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Leerlaufdüseneinsatz (Nebendüse)

Beitrag von Deki#91 »

[quote='PSE','index.php?page=Thread&postID=322052#post322052']Wenn nun das Mischrohr (in der Regel) kleiner ist ( z.B. B48 ), als die LD (z.B.60), wird die Gemischbildung hauptsächlich vom Mischrohr bestimmt, die LD hat dabei keinen wesentlichen Einfluß.[/quote]

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, du bist eine technische Bereicherung für das Forum.

Vorerst scheint der Umstand irritierend dass die LD grösser als der LDE sein kann. Ich habe mir deswegen die Bernoulli Gleichung, Kontinuitätsgleichung, usw. angeschaut. Nun glaube ich vereinfacht dargestellt unter Anbetracht physikalischer Grenzen von Gasen, Flüssigkeiten, usw. es wie folgt erklären zu können.



Grundprinzip:

- Je grösser die Geschwindigkeit im Vergaser (m/s) ist, desto mehr Durchfluss (kg/s) entsteht in der Düsenbohrung.

- Der Durchfluss einer Düse ist daher nicht allein vom physikalischen Durchmesser der Bohrung begrenzt.

- Die Geschwindigkeit im Vergaser ist limitiert durch die Saugleistung des Motors und der im Vergaser freigegebenen Fläche.



Grundfunktion:

- Im Leerlauf und etwas drüber wird der Durchfluss im LDE durch die geringe Geschwindigkeit im Vergaser limitiert.

- Wenn mehr Geschwindigkeit und Fläche im Vergaser zur Verfügung steht, liefert der LDE auch mehr Benzin.

- Damit der LDE nicht zu viel Benzin liefert, wird es durch die LD limitiert um die Funktion von Nadel-Düsenstock-HD nicht zu stören.



Gegengedanke:

- Es stellt sich nun die Frage wieso kommt es dann überhaupt zu einer Limitierung durch die physikalische Düsengrösse. Vereinfach erklärt, ab gewisser Geschwindigkeit reisst das Gas oder die Flüssigkeit ab, es entsteht keine Säule/Kette mehr und kann dadurch nicht mehr fördern/zerstäuben.



Würdest du sagen, dass hiermit sehr vereinfacht die Grundfunktion von LD + LDE erklärt wurde ?



PS: Sorry Leute, das ist jetzt zu weit in die Theorie gegangen. Aber ich muss im Detail verstehen wie es funktioniert, sonst kann ich nicht schlafen. Natürlich muss man diese Theorie nicht so sehr inhalieren, um Kart zu fahren.
PSE
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Leerlaufdüseneinsatz (Nebendüse)

Beitrag von PSE »

Hallo Deki,

ich würde das nicht so kompliziert sehen.
Was durch das Mischrohr geht, muß vorher durch die LD. Somit ist es prinzipiell vorteilhaft, wenn die LD größer ist und keinen zusätzlichen Flaschenhals darstellt.
Für Nadeln mit einem Spitzendurchmesser von 1,80mm und einer Kegellänge zwischen 40 und 44mm ist das die ideale Kombination.
Die K98 ist mit Vorsicht zu genießen, weil bei dieser der Schaftdurchmesser 2,52mm statt üblicherweise 2,50mm ist und somit prinzipiell magerer ist.
Im Bereich des Mischrohres kommt dann die Luft aus der Luftschraube hinzu und vermischt sich mit dem Sprit in und außerhalb des Mischrohres.
Ergänzend kommt hinzu, daß ja der Schieber auch nicht hermetisch dicht ist und etwas Luft durchlässt, auch wenn er am Boden ansteht.
Wenn das Mischrohr größer als die LD ist, will man viel Sprit durchbekommen und man reguliert deshalb mit der Größe der LD, damit es nicht zu viel des guten Sprites ist
und die Karre absäuft.
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Deki#91
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Re: Leerlaufdüseneinsatz (Nebendüse)

Beitrag von Deki#91 »

Habe die Beiträge zu einem neuem Thema "Vergaserabstimmung mit Hilfe der App" verschoben:

viewtopic.php?t=36454
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